Update – Zika-Virus

Update zur gegenwärtigen Epidemie von Zika-Virus-Erkrankungen

Das Zika-Virus wird durch Mücken der Gattung Aedes übertragen und breitet sich zurzeit explosionsartig in Latein-Amerika aus. Aus den betroffenen Regionen wird ein Anstieg von Komplikationen betreffend das Nerven-System gemeldet, sowie ein Anstieg von Missbildungen bei Neugeborenen.

Bis 2012 waren nur vereinzelte Infektionen in Afrika und Südost-Asien bekannt. Seit 2015 breitet sich das Zika-Virus in Süd- und Nord-Amerika, in der Karibik, in Südost-Asien und auf den pazifischen Inseln aus. Am 1. Februar 2016 hat die Welt-Gesundheits-Organisation WHO den globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen (Siehe frühere News).

Aktuelle Informationen sind auf den Websites

zu finden.

Das Zika-Virus ist eng verwandt mit anderen Viren, wie z. B.

  • dem Zecken-Enzephalitis-Virus
  • dem Gelbfieber-Virus
  • dem Dengue-Virus

Wie eingangs erwähnt, wird das Zika-Virus durch Mücken der Gattung Aedes übertragen. Dazu gehören die Gelbfieber-Mücke und die Asiatische Tiger-Mücke. Die Asiatische Tiger-Mücke ist vor einigen Jahren nach Europa eingeschleppt worden (insbesondere nach Italien, Frankreich, Deutschland und in die Schweiz). Es gibt Hinweise, dass das Zika-Virus auch über die Plazenta (Mutterkuchen), durch Transfusionen und durch Samenflüssigkeit übertragen werden kann.

Krankheitsbild
80% der Infektionen mit dem Zika-Virus verlaufen ohne Krankheitszeichen. Patienten mit Symptomen zeigen meist das Krankheitsbild einer milde verlaufenden Grippe oder Erkältung. Weitere relativ häufige Symptome sind

  • ein juckender Ausschlag, der im Gesicht beginnt und sich auf den ganzen Körper ausbreitet
  • Gelenk-Schmerzen
  • Bindehaut-Entzündung der Augen
  • Lymphknoten-Schwellungen und Kopfschmerz

Hohes Fieber ist im Gegensatz zur „echten Grippe“ (= Influenza) eher selten

Komplikationen der Zika-Virus-Infektion
Es gilt inzwischen als gesichert, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen einer Zika-Virus-Infektion und einer Störung des zentralen Nerven-Systems (Gehirn, Rückenmark) besteht: Bei einer Zika-Virus-Infektion in den ersten sechs Schwangerschafts-Monaten kommt es gehäuft zu einer Wachstumsstörung des Gehirns des Neugeborenen. Bei Kindern und Erwachsenen kommt es gehäuft zu einer Erkrankung des Nervensystems, genannt Guillain-Barré-Syndrom, welche mit Lähmungen und Gefühlsstörungen in Armen und Beinen einhergeht.

Bei Reiserückkehrern aus den erwähnten Regionen muss bei einem grippalen Infekt an eine Zika-Virus-Infektion gedacht werden, wenn die Erkrankung innert zwei Wochen auftritt und die Symptome mit der Erkrankung vereinbar sind. Es muss berücksichtigt werden, dass das Virus im Urin und in der Samenflüssigkeit deutlich länger ausgeschieden wird.

Das Virus und die Bildung von Antikörpern gegen das Virus können im Labor nachgewiesen werden. Wie erwähnt, ist das Zika-Virus eng verwandt mit anderen Viren (z. B. Gelbfieber-Virus), was die exakte Diagnose erschwert und sehr aufwendig sein kann. Deshalb sollen bei Reiserückkehrern, welche nicht schwanger sind und bei denen die Erkrankung folgenlos ausgeheilt ist keine Labor-Untersuchungen durchgeführt werden. Bei Frauen, die während des Aufenthaltes im Risiko-Gebiet schwanger waren, soll die Labor-Diagnostik durchgeführt werden. In diesen Fällen soll auch eine parallele Testung auf verwandte Viren durchgeführt werden.

Behandlung
Eine spezifische Behandlung existiert aktuell noch nicht, es soll symptomatisch mit Paracetamol (Dafalgan etc.), genügend Flüssigkeit und Bettruhe therapiert werden (wegen erhöhter Blutungsgefahr kein Aspirin, Ponstan, Volt­aren oder Ibuprofen).

Vorbeugung
Die wirksamste Vorbeugung ist die Vermeidung von Mückenstichen während des Aufenthaltes in einer betroffenen Region, die Regenzeit sollte gemieden werden. Lange helle, wenn möglich imprägnierte Kleider (Permethrin enthaltend) und langwirksame Mückensprays (DEET enthaltend) bieten den besten Schutz. Moskitonetze und -gitter sind kaum wirksam, da die Aedes-Mücken tagaktiv sind (im Gegensatz zu Malaria-Mücken). Schwangere Frauen sollen Risikogebiete meiden und Partner von Schwangeren sollen nach Rückkehr aus einem Risikogebiet mindestens drei Monate lang ein Präservativ benutzen.

Gegenwärtig wird intensiv nach einem Impfstoff geforscht.

 

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